Bettina Wegner

Bettina Wegner, geboren am 4.11.1947 in Berlin, erlernte nach der zehnten Klasse den Beruf einer Bibliotheksfacharbeiterin. Sie begann ein Studium an der Schauspielschule Berlin, ihr Protest gegen die Intervention der Warschauer Pakt-Staaten in die damalige ČSSR (1968) führte jedoch zu einer Haftstrafe und zur Exmatrikulation. Die Haftstrafe wurde ausgesetzt, Wegner wurde zur „Bewährung in der Produktion“ als Fabrikarbeiterin verurteilt (1968–1970). Sie holte auf der Abendschule das Abitur nach und studierte im Zentralen Studio für Unterhaltungskunst Gesang bis zum Diplom. Sie war Kandidatin im Schriftstellerverband der DDR. 1969 heiratete sie den Schriftsteller Klaus Schlesinger. Seit 1973 arbeitet sie freischaffend als Liedermacherin. Ihre Veranstaltungsreihen „Eintopp“ und „Kramladen“ wurden durch staatliche Organe in der DDR verboten. Im November 1976 protestierte sie gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, ihre Arbeitsmöglichkeiten wurden zunehmend eingeschränkt. Im Februar 1980 erhielt sie zusammen mit Klaus Schlesinger ein auf drei Jahre befristetes Ausreisevisum. Schlesinger siedelte über, worauf die Scheidung folgte. Wegner ging erst 1983 nach Westberlin, als sie Auftrittsverbot in der DDR erhielt und das Visum nicht verlängert wurde. Nach der Übersiedlung folgten eine lang anhaltende Schaffenskrise und Krankheit. 1992 Unterschrift des Appells zur Gründung von Komitees für Gerechtigkeit, 1993 bis 1997 Initiatorin der Reihe „Lieder der Welt/Konzerte ...